Solarkurse

SOLARTECHNIK - EINE AUSBILDUNG MIT ZUKUNFT

Solarkurse und Bildungseinrichtungen im Fokus

Äthiopien und Uganda haben es sich zum Ziel gesetzt, die Versorgung ihrer Bürgerinnen und Bürger mit Elektrizität zu verbessern. Solarenergie hat das Potenzial, maßgeblich zum Gelingen dieses Vorhabens beizutragen und auch entlegene Gebiete zu erschließen. Derzeit gibt es in beiden Ländern aber nur wenige Einrichtungen, die jungen Menschen eine Ausbildung für Solartechnik ermöglichen. Es fehlt an Fachkräften, um die Verbreitung von Solarenergie weiter voranzutreiben. 

Hier spielen die Ausbildungszentren der Salesianer Don Boscos eine wichtige Rolle: Die Jugend Eine Welt-Partner betreiben etwa hundert Berufsschulen in Afrika und gehören damit zu den größten Anbietern für technische Berufsausbildungen am Kontinent.

Auch in Äthiopien und Uganda gehört die technische Ausbildung „Technical and Vocational Education and Training“, kurz TVET,  zu den wichtigsten Bereichen des Bildungssystems. Sie gilt als eine wichtige Komponente, um Armut und Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken und das niedrige technische Entwicklungsniveau zu erhöhen. Durch die TVET-Ausbildungen können seither junge Menschen als gut ausgebildete Fachkräfte zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung ihres Heimatlandes beitragen.

"Unsere Don Bosco Partner sind immer direkt vor Ort"

Das Solarprogramm kooperiert mit den Salesianern Don Boscos und nutzt so die bestehende Infrastruktur an Bildungseinrichtungen vor Ort. Auf diese Weise profitiert das Programm von der bereits vorhandenen Vernetzung und Erfahrung und kann so noch mehr Jugendliche erreichen.

 

STANDORTE - DIE BERUFSSCHULEN IN ÄTHIOPIEN UND UGANDA

In Äthiopien wurden bereits an vierStandorten in Adwa, Mekelle, Dilla und Gambella Solarkurse implementiert. In der Programmphase von 2019 bis 2022 kommen zwei weitere Standorte hinzu. Auch in Uganda werden Jugendliche an den drei Don Bosco-Schulen in Kamuli, Bombo und Palabek eine Ausbildung für Solartechnik machen können.

Die Einrichtungen in Adwa, Dilla, Gambella und Addis Abeba/Mekanissa verfügen bereits über Solarwerkstätten und Erfahrung im Solartraining. Die Berufsschule in Mekelle hat ebenfalls einen ausgezeichneten Ruf und erweitert sein Ausbildungsangebot um Solartechnikkurse. Bosco Children in der Hauptstadt Addis Abeba, ist ein Straßenkinderprojekt, das 130 Kindern und Jugendlichen Unterkunft und Betreuung bietet. Das Angebot an berufsbildenden Kurzkursen wird dort ebenfalls um Solarkurse erweitert, um den betreuten Kindern und Jugendlichen grundlegende Kenntnisse in der Elektro- und Solartechnik zu vermitteln.

Die Don Bosco-Berufsschule St. Joseph VTC in Kamuli, Uganda, bietet rund 450 Auszubildenden in elf verschiedenen Fachrichtungen Weiterbildungsmöglichkeiten an. Etwas nördlich der Hauptstadt Kampala bildet das Das Don Bosco-Ausbildungszentrum in Bombo etwa 250 Studierende in fünf Sparten aus. In Palabek im Norden Ugandas wird angrenzend an das dortige Flüchtlingslager mit rund 43.0001 Bewohnerinnen und Bewohnern ein technisches Trainingszentrum eingerichtet, um sowohl Flüchtlingen als auch der lokal ansässigen Bevölkerung neben anderen Berufen auch Grundkenntnisse in Solarenergie und der Installation von Photovoltaikanlagen zu vermitteln. Gerade auch im humanitären Kontext spielt eine nachhaltige Energieversorgung mit Solarenergie eine wichtige Rolle.

WER PROFITIERT?

Die Solarausbildung ist für Jugendliche und junge Erwachsene konzipiert. In Äthiopien gibt es dreijährige Ausbildungen für Elektrotechnik und Industrieelektronik, in die nun auch Solartechnik integriert wird. In Uganda dauert die Ausbildung zum Elektrotechniker bzw. zur Elektrotechnikerin zwei Jahre. In zwei  Ausbildungszentren in Uganda und drei Ausbildungszentren in Äthiopien können jährlich 30 Jugendliche die Ausbildung abschließen. Zusätzlich werden Kurzkurse im Bereich Photovoltaik angeboten, die 2016 bis 2018 von mehr als 500 Personen absolviert wurden. Die Kurse ermöglichen Berufstätigen eine Zusatzqualifikation als Solartechniker bzw. Solartechnikerin.

Eine Schlüsselkomponente des Programms stellt die Ausbildung von Lehrkräften im Bereich Photovoltaik dar, die auf diese Weise befähigt werden, ihrerseits Studierende auszubilden. Im Rahmen der Solarkurse werden in allen beteiligten Zentren Mustersolaranlagen errichtet, die für den praktischen Teil der Ausbildung genutzt werden und Elektrizität für die Schulen liefern. In verschiedenen Pilotprojekten werden zudem etwa 100 Jugendliche bei der Integration in den Arbeitsmarkt unterstützt. 

Da viele der Auszubildenden der Don Bosco-Einrichtungen aus benachteiligten Verhältnissen kommen, sind die Kurse für sie eine Chance, zukunftsträchtige Berufe zu erlernen und ihre Familien zu ernähren. 

Damit die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen, der Umgang mit erneuerbaren Energien und generell das Bewusstsein für Umweltschutz erhöht wird, entstehen zudem an Volksschulen sowie an weiterführenden Schulen in Uganda und Äthiopien sogenannte Green Clubs. In den „grünen Clubs“ lernen Kinder und Jugendliche spielerisch und kreativ vieles über Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Auf diese Weise wird das Umweltbewusstsein junger Menschen in Äthiopien und Uganda von klein auf gestärkt.

Kommentare sind geschlossen.